Radquer
Die Geschichte der Sportart Radquer beginnt an der Wende vom 19. ins 20. Jahrhundert an der Côte d’Azur. Damals als Instrument zur Vorbereitung der Strassensaison betrachtet, hat sich die Sparte längst als eigenständige Sportart etabliert. Radquer, auf internationaler Ebene Cyclo-Cross genannt, wird im Freien auf Naturboden durchgeführt; der erste Weltmeister wurde 1950 ermittelt.
Bei der Strecke handelt es sich um eine Schlaufe, die von den Fahrern mehrfach zurückgelegt werden muss. Der Parcours besteht hauptsächlich aus Gras- und Feldwegen, beinhaltet zuweilen Sand- und/oder Strassenabschnitte. Grundsätzlich ist die Strecke relativ flach. Es gibt jedoch coupierte Passagen und gelegentlich gar Treppen, was die Athleten vorübergehend zum Tragen ihres Velos zwingt. Das mit gebogenem Rennlenker ausgestattete Gefährt ist entsprechend stabiler als ein herkömmliches Rennvelo, die dünnen Reifen sind ausgeprägter profiliert.
Radquer-Wettkämpfe finden vornehmlich im Herbst und im Winter statt. Regen und Schneefall verwandeln den Kurs zuweilen innert weniger Runden in ein Schlammfeld. Die Athleten dürfen an bestimmten Stellen das Fahrrad wechseln.
Die Anzahl der Runden wird während des Rennens von den Kommissären festgelegt. Massgebend ist hierbei die Zeit, welche die Athleten für die ersten zwei Runden benötigt haben. Die Renndauer beläuft sich für die Elite-Kategorie auf ungefähr eine Stunde, das Format ist kurz und intensiv. Es überrascht daher nicht, haben jene Athleten gute Karten, die sowohl explosiv sind als auch über ein gewisses Stehvermögen verfügen.
Wurde die Weltspitze im 20. Jahrhundert aus Vertretern von gegen zehn Nationen gebildet, sehen sich die in jüngerer Vergangenheit insbesondere bei den Männern dominanten Belgier primär mit Herausforderern aus den Reihen der benachbarten Holländer konfrontiert. Zwischen 2000 und 2018 stellten die Belgier gleich 13-mal den Weltmeister.